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Gina
Garen
(Regina Kühn-Laage) |
Weisheiten im Wind
Aphorismen und Märchen - Bestellen |
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Lasst
mich schlafen, ich möchte träumen
von roten Orangen an blauen Bäumen
ich möchte an grünen Flüssen stehn
und dort nach den roten Segeln sehn
die von den Booten herüberwinken
die niemals verschwinden, niemals sinken
ich möchte sie trinken die
Freiheit und Liebe
ohne die Frage, was dann noch bliebe
ich möchte die Welt ohne Schilder sehn
möcht Straßen ohne Ende gehen
ich möchte Geheimnis ins Leben weben
nicht nur Achtung, Vernunft und Streben
drum lasst mich schlafen, lasst mich liegen
und meine Träume wiegen.
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Es
sind schon die wunderbarsten Dinge über meine Bilder gesagt worden,
und ich habe jeden bewundert, der er es fertig brachte, eine halbe
Stunde über meine Bilder zu reden - aber keiner hatte eigentlich
das, was ich ausdrücken will in seiner Rede definiert wie ich
meine Bilder sehe; deshalb will ich es heute lieber selber tun.
Ein Künstler ist in meinen Augen der, welcher es versteht,
das auszudrücken, was er beim Betrachten der Umgebung, der
Menschen, Gegenstände und Zusammenhänge empfindet.
Die Technik, welche ich gewählt habe, das Aquarellmalen, die
Nasstechnik, ist deshalb in meinen Augen die schwierigste, weil
ich, wenn ich einen Fehlstrich mache, ihn nicht übermalen kann.
Ich muss versuchen, um den falschen Ton eine neue Komposition aufzubauen,
die dann wieder mit dem Rest harmoniert. Deshalb ist die Angst des
Künstlers beim Aquarellmalen besonders groß - um so größer
die Freude aber, wenn es ihm gelingt, das Werk trotzdem in der geplanten
Komposition zu vollenden.
Ich habe in meinen Leben für Blumensträuße mehr
ausgegeben als für Kleider und Schmuck. Ich bin verrückt
nach Blumen !!
Bevor ich meine Sträuße male, bewundere ich sie erst
für lange Zeit. Es passiert mir oft, dass ich dann nicht sofort
malen kann, der Furcht wegen, diese
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Schönheit
niemals wiedergeben und einfangen zu können. Ich male die Blumensträuße
nicht ab - ich male
sie.
Ich beabsichtige immer, dass der Betrachter dieselbe Begeisterung
übermittelt bekommt, die ich beim Malen empfinde und dass diese
Begeisterung immer wieder aufs neue ausbricht und anhält -
deshalb auch mein Versuch, die Farben klar nebeneinander zu setzen
und nicht zu mischen. Dadurch ist es mir möglich, die Energie
der Farben wirken zu lassen und das auszudrücken, was ich mit
meinen Bildern beabsichtige - nämlich Lebensfreude.
Meine Landschaften möchte ich Traumlandschaften nennen, d.h.
sie sollen zum Träumen anregen - den Wunsch wecken, dort
zu sein. Von jedem Blickpunkt hat der Betrachter eine andere Version,
und ein Bild ist in meinen Augen nur dann gelungen, wenn es dem
Besitzer beim täglichen Betrachten nie langweilig wird, sondern
der Wunsch - in dem Bild zu verweilen immer wieder neu entfacht
wird.
Lebensfreude und Harmonie sollen meine Bilder vermitteln und wenn
sie so verstanden werden, bin ich glücklich, eine Malerin sein
zu dürfen.
Regina Kühn-Laage (bekannt unter dem Künstlernamen Gina
Garen) lebt teils in Italien, teils im süddeutschen Baden-Baden.
Sie ist sowohl Schriftstellerin, als auch Künstlerin.
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